Erfolgreiche Ausschreibungen von Bus-Netzen

Auf den Fahrplanwechsel sind im Jura, dem Unterwallis und im Glarnerland Bus-Netze in Betrieb gegangen, welche im Wettbewerb ausgeschrieben worden waren. Ausschreibungen sind ein gutes und erprobtes Instrument, um Bus-Angebote noch effizienter und kundenfreundlicher zu machen.

Ein Bus von Postauto auf dem Land
Ausschreibungen sind ein gutes Instrument, um Bus-Angebote im Interesse der Kundschaft und der Steuerzahlenden zu verbessern.
© André Breutel

Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Ausschreibungen gerade auch in eher ländlichen Regionen ein interessantes Instrument darstellen und entsprechend eingesetzt werden:

  • Das grösste ausgeschriebene Netz ist im Kanton Jura in Betrieb gegangen. Der Kanton hatte sämtliche 39 Bus-Linien auf seinem Territorium ausgeschrieben. Es handelt sich damit um die bisher umfangreichste Bus-Ausschreibung in der Schweiz. Der Zuschlag ging an Postauto.
  • Auf dem ausgeschriebenen Netz im Unterwallis (10 Linien in der Region Martigny/Entremont) nahm auf den Fahrplanwechsel die TMR Transports de Martigny et Régions SA den Betrieb auf.
  • Auf dem ausgeschriebenen Netz im Glarnerland (6 Linien im Glarner Unter- und Mittelland) fährt die Niederer Autobetrieb AG im Auftrag von Postauto.
  • Voraussichtlich in einem Jahr wird Postauto zudem den Betrieb auf drei kürzlich ausgeschriebenen Linien im Raum Sion/Sierre aufnehmen.
  • Der Kanton Graubünden plant zusammen mit dem Bund und dem Gemeindeverband Oberengadin, im November 2022 verschiedene Linien im Oberengadin auszuschreiben.

Mit Ausschreibungen können Bund und Kantone als Besteller des regionalen Personenverkehrs im Interesse der Steuerzahlenden die Kosten der Verkehrsangebote und im Interesse der Kundinnen und Kunden die Qualität verbessern. Gemäss dem Willen des Parlaments sind Ausschreibungen im öV auf Bus-Angebote beschränkt. Das BAV hat eine Evaluation gestartet, mit welcher vertieft geprüft wird, welche Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen, damit Ausschreibungen in den Kantonen erfolgreich zum Einsatz kommen.

Als Alternative zu Ausschreibungen können die Kantone bei ihren Bestellungen Zielvereinbarungen mit den Transportunternehmen abschliessen. Mit diesen werden die Angebote nicht im Wettbewerb ausgeschrieben, aber die Unternehmen werden verpflichtet, innerhalb gewisser Fristen gewisse Kosten- oder Qualitätsziele zu erreichen.

Weiter überprüft das BAV die Qualität der Leistungen im Regionalverkehr mit einem Monitoring. So wird gewährleistet, dass die Qualität im Regionalverkehr unabhängig von der Vergabemethode gewährleistet bzw. bei Bedarf verbessert werden kann.

 

Ausschreibungen im regionalen Personenverkehr der Schweiz: Bundesamt für Verkehr BAV Ausschreibungen (admin.ch)

 

BAV-News Nr. 95 Dezember 2021

https://www.bav.admin.ch/content/bav/de/home/publikationen/bav-news/ausgaben-2021/bav-news-dezember-2021/2.html