Qualität im Regionalverkehr, Stand beim Bahn-Ausbau, Corona …

… und weitere Themen in Kürze.

üge und Uhr im Bahnhof Basel
Die meisten Regionalbusse und -züge sind pünktlich.
© SBB

Qualität im Regionalverkehr: Die Züge und Busse des Regionalverkehrs, die alle Teile der Schweiz bedienen, sind mehrheitlich in gutem Zustand und ordentlich. Zudem verkehren sie meistens pünktlich. Dies gilt namentlich für die Züge im Agglomerationsverkehr (S-Bahn-Züge), auf dem Land und in den Bergregionen. So lautet das Fazit des Berichts über das Qualitätsmesssystem im regionalen Personenverkehr (QMS RPV) für das Jahr 2020, der vom BAV veröffentlicht wurde. Erstmals enthält dieser Bericht auch Daten zur Pünktlichkeit.

Stand beim Bahn-Ausbau: Die Umsetzung der Eisenbahn-Ausbauprogramme war im vergangenen Jahr durch die Inbetriebnahme der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT), des 4-Meter-Korridors auf der Gotthard-Achse, des Eppenbergtunnels sowie der elektrifizierten Strecke zwischen Zürich und München geprägt. Bei anderen Grossprojekten, die sich noch in der Planung oder Projektierung befinden, wurden zusätzliche Massnahmen ergriffen, damit der geplante Kostenrahmen eingehalten werden kann. Dies geht aus dem neusten Standbericht des BAV hervor.

öV-Konferenz und Corona: Die traditionelle öV-Konferenz des BAV wurde am 23. April 2021 erstmals gemeinsam mit der Plenarversammlung der Konferenz der kantonalen Direktorinnen und Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV) organisiert. Die Verantwortlichen für den öffentlichen Verkehr von Bund und Kantonen haben über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den öffentlichen Verkehr und dessen Zukunft gesprochen. An der digitalen Veranstaltung nahm auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga teil.

Motionen für zusätzliche Corona-Finanzhilfen: Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrates hat zwei Motionen eingereicht: Diese fordern den Bundesrat auf, rasch die gesetzlichen Grundlagen für ein zweites finanzielles Unterstützungspaket für den öffentlichen Verkehr und den Schienengüterverkehr während der Pandemie zu schaffen. Die meisten Verkehrsunternehmen hätten ihre Reserven ausgeschöpft und der Bund sei nun in der Pflicht, verlässliche Finanzierungsperspektiven für den regionalen Personenverkehr, aber auch für den Nah-, Fern- und Tourismusverkehr aufzuzeigen. Am 10. Mai hat die Kommission für Verkehr des Ständerates ähnliche Anträge gutgeheissen. Der Bundesrat wird in absehbarer Zeit zu den Motionen Stellung nehmen.

Projekt Cargo sous terrain: Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates unterstützt das Bundesgesetz über den unterirdischen Güterverkehr. Das neue Gesetz soll einen rechtlichen Rahmen für Bau und Betrieb einer unterirdischen Gütertransportanlage schaffen, wie es von der Gesellschaft Cargo sous terrain beabsichtigt wird. Die Kommission schlägt einige Anpassungen am Gesetzesentwurf vor, insbesondere im Zusammenhang mit der Nichtdiskriminierung und dem Recht auf Enteignung. Der Ständerat dürfte das Geschäft in der Sommersession, die Ende Mai beginnt, behandeln.

Energie für den Komfort: Zwischen 10 und 40 Prozent der Energie, die Zug, Tram oder Bus während der Fahrt insgesamt brauchen, dienen dem Komfort, bzw. der Heizung, Kühlung und Lüftung. Auch in diesem Bereich besteht weiterhin Potenzial, um die Energie effizienter zu verwenden. Verschiedene Teilaspekte sind bis jetzt in vielen Studien thematisiert worden. Um eine Übersicht und eine systematische Analyse dieser nationalen und internationalen Forschungsarbeiten zu schaffen beauftragte das BAV im Rahmen der Energiestrategie im öffentlichen Verkehr 2050 (EsöV 2050) der Hochschule Luzern - Technik und Architektur mit der Erstellung einen Synthesebericht. Die Ergebnisse sind nun auf dem BAV-Homepage (Projekt 192) und auf der Website der Hochschule verfügbar.

Regulierungsinstrumente und Multimodale Mobilität. Im Rahmen der Arbeiten zur multimodalen Mobilität hat das BAV Abklärungen zum aktuellen Stand der Regulierungen im Ausland in Auftrag gegeben. Vielerorts ist multimodale Mobilität zurzeit in der Experimentier- und Entwicklungsphase. Finnland und Frankreich schreiten diesbezüglich mit Regulierungen auf nationaler Ebene voran, während die EU insbesondere für den Datenaustausch einen regulativen Rahmen setzt. Vertiefende Analysen in drei Regionen zeigen auf, wie zentral die lokalen Rahmenbedingungen und das Zusammenspiel der verschiedenen Regulierungsebenen für die Entwicklung von multimodaler Mobilität sind. Um das Potential für die Entwicklung erfolgreicher Geschäftsmodelle noch besser abzuschätzen, bedarf es weiter Erfahrungen und Wissen zu sammeln. Die Ergebnisse sind auf Internet abrufbar (Bericht 2020, Bericht 2021, Anhang 1, Anhang, 2).

BAV-News Nr. 89 Mai 2021

https://www.bav.admin.ch/content/bav/de/home/publikationen/bav-news/ausgaben-2021/bav-news-mai-2021/4.html