Internationaler Tag der Aufmerksamkeit an Bahnübergängen – positive Entwicklung in der Schweiz

Am 6. Juni 2019 fand zum elften Mal der internationale Tag der Aufmerksamkeit an Bahnübergängen statt (International Level Crossing Awareness Day (ILCAD)). Die Kampagne bezweckt, die Strassenverkehrsteilnehmer für die Unfallrisiken bei Bahnübergängen zu sensibilisieren. In allen Ländern sind Bahnübergänge ein Sicherheitsschwerpunkt. Das ambitionierte Sanierungsprogramm der Schweiz zahlt sich aus: Bei der Sicherheit an Bahnübergängen erreicht sie Spitzenplätze.

Bahnübergang mit geschlossenen Barrieren und durchfahrendem Zug.
Das ambitionierte Sanierungsprogramm zahlt sich aus: Bei der Sicherheit an Bahnübergängen erreicht die Schweiz Spitzenplätze.
© Thurbo

Die Schweiz hat in den letzten Jahren sehr viel in die Sanierung der Bahnübergänge investiert. Je nach Verkehrssituation und Sichtverhältnissen wurden im schweizerischen Sanierungsprogramm Bahnübergänge aufgehoben oder mit Schrankenanlagen, Blinklichtsignalanlagen oder Signaltafeln (Andreaskreuze, Signal «Strassenbahn») ausgerüstet. Verantwortlich für die Planung und die Umsetzung der Sanierung sind die Eisenbahnunternehmen.

Grosse Fortschritte

Unter der Koordination des Bundesamtes für Verkehr (BAV) sind deutliche Fortschritte realisiert worden. Innert zwei Jahrzehnten wurden über 2500 Bahnübergänge saniert oder aufgehoben. Von den rund 4400 Bahnübergängen, die heute in der Schweiz noch bestehen, entsprechen über 95 Prozent den gesetzlichen Vorgaben. Offen verbleiben noch wenige Sanierungsfälle, die meistens von Gerichtsverfahren oder Strassenprojekten abhängig sind.

Die Anstrengungen haben die Unfälle an Bahnübergängen trotz zunehmendem Verkehr auf Schienen und Strassen spürbar zurückgehen lassen. Im internationalen Vergleich belegt die Schweiz bei der Sicherheit an Bahnübergänge heute den Spitzenplatz.

Prävention und Monitoring

Auch auf sanierten bzw. vorschriftskonformen Bahnübergängen können sich indes Unfälle ereignen. In den meisten Fällen werden Unfälle an Bahnübergänge durch Fehlverhalten von Strassenverkehrsteilnehmenden, insbesondere Autofahrern, verursacht. Die ILCAD Kampagne steht 2019 unter dem Motto «The most important STOP of the day!» und fokussiert auf gewerbstätige Fahrer (Lkw, Bus, Reisecar, Taxi, Fahrer der Industrie und Landwirtschaft). Das BAV seinerseits prüft derzeit, ob die Präventionskampagne Happy End mit einem Kurzvideo zum richtigen Verhalten von Autofahrern an Bahnübergängen ergänzt werden soll.

Im Rahmen eines Monitorings analysiert das BAV zudem häufige oder schwere Ereignisse bei Bahnübergängen. Dadurch kann das Amt beurteilen, ob es bestimmte Muster gibt und ob weitere Massnahmen zu treffen sind. Wo es nötig ist, werden Lösungen zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), den Kantonen und den Eisenbahnunternehmen gesucht und abgestimmt.

 

BAV-News Nr. 70 Juni 2019

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