Workshops über die Qualität im Schienengüterverkehr

Die Qualität im internationalen Schienengüterverkehr, insbesondere die Pünktlichkeit, muss dringend verbessert werden. Zusammen mit den Gremien des EU-Schienengüterkorridor Rhein-Alpen führt das BAV im Jahr 2019 Workshops mit der Branche durch. Ziel ist es, die verschiedenen Akteure der Transportkette – Bahnen, Operateure und Terminals - zu sensibilisieren und mit ihnen Verbesserungsmassnahmen zu finden.

Ein Güterzug wird mit Containern beladen.
Die Qualität, insbesondere die Pünktlichkeit, im Schienengüterverkehr muss besser werden.
© SBB

Gemäss den aktuellen verfügbaren Zahlen erreichen im kombinierten Schienengüterverkehr durch die Schweizer Alpen nur 44 Prozent der Züge ihr Ziel pünktlich. Fast ein Drittel der Züge verzeichnet über drei Stunden Verspätung. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) ist über diese Entwicklung besorgt: sie beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs, die effiziente Nutzung der NEAT-Basistunnels und damit die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene.

Das BAV hat mit den Gremien des europäischen Schienengüterverkehrskorridors Rhein-Alpen (Rotterdam-Genua) vereinbart, Workshops mit den Akteuren der Branche zu organisieren. Das erste Treffen fand am 8. Mai 2019 in Basel mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen statt. Teilnehmer aus der Schweiz, Deutschland, Italien, Belgien und den Niederlanden waren dabei. Am 27. Juni folgt ein Workshop mit den Operateuren des kombinierten Verkehrs, am 10. Oktober mit den Terminal-Betreibern.

Konstruktiv und zielstrebig

Ziel ist es, mit den verschiedenen Akteuren konkrete Punkte zu identifizieren, die in ihrem Bereich die Qualität und die Pünktlichkeit negativ beeinflussen, und Verbesserungen aufzugleisen. Es geht darum, die heute ungenügenden Leistungen offen und konstruktiv zu thematisieren und einen realistischen Weg zu finden, damit kurz- und mittelfristig Fortschritte erzielt werden können.

Eine Bilanz soll Ende Jahr gezogen werden. Das BAV würde die Unterzeichnung einer Qualitäts-Charta begrüssen, in der sich alle Akteure verpflichten, konkrete Verbesserungen umzusetzen. Die Idee wurde im Mai in Leipzig im Rahmen des Weltverkehrsforums präsentiert und fand allgemeine Zustimmung.

 

BAV-News Nr. 70 Juni 2019

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