Das BAV hat Ende Juni den ersten Bericht zum Qualitätsmesssystem im regionalen Personenverkehr (QMS RPV) publiziert, der auf die Daten für ein volles Betriebsjahr (2017) abstützen kann. Die Ergebnisse aus fünf Hauptkriterien liefern wertvolle Informationen über die Leistungen im regionalen Bus- und Eisenbahnverkehr. Dieses Instrument dient auf verschiedene Weise dazu, die Qualität des öffentlichen Regionalverkehrs zu optimieren, den Steuerzahlende und Passagiere mit jährlich rund 4 Milliarden Franken finanzieren.
Als Besteller bezahlten Bund und Kantone im Jahr 2017 fast zwei Milliarden Franken an den regionalen Personenverkehr (RPV). Mit dem QMS RPV verfügen sie über ein Steuerungs- und Controlling-Instrument, um die Leistungen der von ihnen beauftragten Transportunternehmen zu beurteilen. Somit kann man genauer erkennen, wo Handlungsbedarf und Verbesserungspotenzial bestehen. Erreicht ein Unternehmen die Zielwerte nicht, so muss es Massnahmen ergreifen. Die Besteller können die Unternehmen in Zielvereinbarungen zu Verbesserungsmassnahmen verpflichten. Tritt längerfristig keine Besserung ein, ist eine Ausschreibung der entsprechenden Linien oder Linienbündel denkbar. Zudem erhalten die Transportunternehmen die Möglichkeit, sich innerhalb der Branche zu vergleichen und an den besten Unternehmen zu orientieren.
Dafür messen rund 60 teilzeitlich angestellte Testkundinnen und -kunden eines externen Unternehmens im Auftrag des BAV Sauberkeit, Ordnung, die Unversehrtheit von Fahrzeugen und Haltestellen sowie die Qualität der Fahrgastinformation. Es wurden im Jahr 2017 fast 47‘000 Messungen bei 88 Bahn- und Bus-Unternehmen durchgeführt.
Das QMS RPV befindet sich noch im Aufbau. Die Einführung der Pünktlichkeitsmessungen, bei welchen die Daten von den Unternehmen selber geliefert werden, beansprucht mehr Zeit als geplant. Für das Jahr 2017 stehen deshalb noch nicht für alle Qualitäts-Bereiche repräsentative Daten und Ergebnisse zur Verfügung. Das ändert aber nichts am grossen Bild: das QMS ist ein wertvolles Instrument, mit dem sowohl Bund und Kantone als RPV-Besteller als auch die Transportunternehmen konkrete Hinweise über die erbrachten Leistungen erhalten und bei Bedarf die nötigen Lehren ziehen können.
BAV-News Nr. 61 Juli 2018
