BAV, bfu und SBB lancieren die Präventionskampagne «Happy End» zum richtigen Verhalten im öffentlichen Verkehr

Der öffentliche Verkehr (öV) in der Schweiz ist sehr sicher, ein Null-Risiko gibt es aber nicht. Deshalb lancieren das BAV, die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) und die SBB gemeinsam die Präventionskampagne «Happy End». Diese zeigt, wie man sich im Zug und Bus richtig verhält, damit die Reisen ein gutes Ende nehmen. Auf der Internetseite www.happy-end.ch stehen drei Videos zum Abspielen, Herunterladen oder Teilen zur Verfügung.

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© BAV

«Aufmerksam sein!», «Gut festhalten!», «Überqueren Sie nie unerlaubt die Gleise!»: Das sind die Kernbotschaften der drei «Happy End»-Videos. Hauptfigur ist ein Cowboy, der sogenannte "Superheld". Im ersten Video ermahnt er einen Mann, der mit seinem Handy beschäftigt ist, den Sicherheitsabstand auf dem Perron einzuhalten. Danach empfiehlt er einem Fahrgast, der im Bus stehend die Zeitung liest, sich an einer Stange festzuhalten, um bei einer unvermittelten Bremsung nicht hinzufallen. Schliesslich zeigt der "Superheld" im dritten Video einer Kundin, dass sie besser immer den gesicherten Bahnübergang benutzt, auch wenn sie in Eile ist.

Jedes Video nimmt Bezug auf ein mögliches Risikoverhalten und führt dessen Folgen vor Augen. Danach wird der Film zurückgespult und anschliessend dasjenige Verhalten gezeigt, mit dem sich die Unfälle vermeiden lassen. Daher auch der Titel der Kampagne: «Happy End». Die Internetseite www.happy-end.ch ergänzt die Videos mit Hintergrundinformationen zum Thema Sicherheit im öV und gibt Tipps für das richtige Verhalten. Sie enthält auch interessante Fakten im Zusammenhang mit der Sicherheit im öV: Beispielsweise, dass ein Zug, der mit 140 Stundenkilometern unterwegs ist und unvermittelt bremsen muss, gegen 750 Meter braucht, bis er zum Stehen kommt. Oder dass bei einer Vollbremsung im Bus eine Kraft von rund der Hälfte des Körpergewichts auf die Passagiere einwirkt.

Mit der Kampagne soll das hohe Sicherheitsniveau im öV weiter gehalten bzw. noch weiter verbessert werden. Um ein möglichst grosses Publikum zu sensibilisieren, gibt es die Kampagne in den drei Amtssprachen Deutsch, Französisch und Italienisch und sie wird von den Partnern BAV, bfu und SBB auch über die sozialen Medien verbreitet. Wer möchte, kann die Videos und Kampagneninhalte verlinken, herunterladen und weiterverbreiten. Insbesondere sind die Akteure der öV-Branche dazu eingeladen, dieses Material zu nutzen.

Sicherheitsbericht 2017: öV weiterhin sehr sicher

Wie aus dem am 20. April publizierten Sicherheitsbericht 2017 des BAV hervorgeht, gab es letztes Jahr im öffentlichen Verkehr (öV) 167 schwere Unfälle mit Toten, Schwerverletzten oder grossem Sachschaden. Das ist der zweitniedrigste Stand, seit das BAV vor elf Jahren mit der Erstellung eines standardisierten Sicherheitsberichts begonnen hat. Tiefer lag die Zahl der schweren Unfälle lediglich im Jahr 2016. Die Zahl der Getöteten blieb 2017 mit 30 praktisch gleich wie im Vorjahr, während die Zahl der Schwerverletzten mit 135 wieder leicht anstieg. Bei den Todesopfern handelte es sich mehrheitlich um Personen, die sich unbefugt auf Bahnanlagen aufhielten. Es kamen keine Passagiere ums Leben. Rund die Hälfte der schweren Unfälle ereignete sich infolge von Gedankenlosigkeit, Leichtsinn oder Unaufmerksamkeit.

BAV-News Nr. 59 April 2018

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