Die 1. Etappe BAHN 2000 ist ein Erfolg

Bern, 03.05.2007 - Im Dezember 2004 wurde das Angebot der 1. Etappe von BAHN 2000 in Betrieb genommen. Nun zieht das Bundesamt für Verkehr Bilanz in einem Schlussbericht: Das Projekt ist ein Erfolg, der öffentliche Verkehr ist attraktiver geworden.

Mit der BAHN 2000 verabschiedeten die eidgenössischen Räte 1987 ein Konzept für ein besseres Angebot im öffentlichen Verkehr. Der Kreditrahmen betrug 5,4 Milliarden Franken. Die Schweizer Stimmbevölkerung hiess den Beschluss in einer Referendumsabstimmung gut. Nachdem sich in den weiteren Planungsarbeiten abzeichnete, dass der Kreditrahmen um ein Mehrfaches überschritten würde, beschloss der Bundesrat 1994, das Projekt BAHN 2000 zu etappieren. Die zur Verfügung stehenden Mittel für die 1. Etappe wurden auf 7,4 Milliarden Franken festgelegt.
Bei BAHN 2000 handelt es sich um ein Angebotskonzept, das auf dem Taktfahrplan aus dem Jahr 1982 beruht. Kernstück ist das Knotenprinzip mit der Ankunft der Züge aus allen Richtungen unmittelbar vor der vollen oder haben Stunde und Abfahrten kurz nach der vollen und halben Stunde. Dies ermöglicht in den grösseren Bahnhöfen kürzere Umsteigezeiten und bessere Anschlüsse. Angestrebt wurden mit BAHN 2000 die Verbesserung des Angebots in allen Regionen, mehr Kapazitäten für den Güterverkehr sowie eine Verbesserung der internationalen Verbindungen.

Ziele erreicht

Heute darf die Einführung der 1. Etappe von BAHN 2000 als Erfolg gewertet werden, wie dem Schlussbericht zu BAHN 2000 1. Etappe des Bundesamtes für Verkehr zu entnehmen ist. So nahm die Personenverkehrsleistung im Fernverkehr zwischen 1996 und 2005 um fast 30% zu, zwischen 2004 und 2005 alleine um 7%. Auch im Regionalverkehr konnten beachtliche Steigerungen erreicht werden. Neben den geplanten Knoten Zürich, Basel, Bern, Winterthur, Lausanne, Biel und Luzern konnten dank verschiedener Optimierungen vier zusätzliche Knoten in Olten, Delémont, Chur und St. Gallen realisiert werden. Auf den nachfragestarken Linien verkehren die Intercity- und Schnellzüge im Halbstundentakt. Die Fahrpläne der Regionalzüge und Busse sind auf das verbesserte Fernverkehrskonzept ausgerichtet worden. Auf Li-nien mit genügender Nachfrage verkehren auch die Regionalzüge im Halbstundentakt. Die Transportkette funktioniert durchgehend und netzweit.
Im Vergleich zum Jahr 1996 fahren die SBB seit Dezember 2004 rund 30 Prozent mehr Zugkilometer, je etwa zur Hälfte im Fern- beziehungsweise Regionalverkehr. BAHN 2000 ermöglicht zudem erhebliche Reisezeitgewinne. 58 Prozent aller Verbindungen zwischen den wichtigsten 40 Bahnhöfen wurden um mindestens 5 Prozent schneller. Allerdings mussten auch einzelne Verlängerungen der Reisezeit in Kauf genommen werden. Die meisten Unternehmungen des öffentlichen Verkehrs verzeichnen dank BAHN 2000 mehr Passagiere.

Zusätzlich 3,5 Milliarden für Rollmaterial

Die SBB haben im Rahmen von BAHN 2000 die Fernverkehrsflotte erneuert und erweitert. Sie investierten dafür aus eigenen Mitteln rund 3,5 Milliarden Franken. Das Streckennetz und zahlreiche Bahnhöfe sind dort ausgebaut worden, wo es für die Einführung des Knotenkonzeptes und des Halbstundentaktes sowie zur Aufrechterhaltung des Angebotes im Güterverkehr notwendig war.
Die grossen Ausbauvorhaben sind termingerecht in Betrieb genommen worden. Die Kernprojekte der 1. Etappe von BAHN 2000 sind das 3. Gleis Coppet–Genève, die neue Doppelspur Onnens–Gorgier–St. Aubin, der Tunnelneubau Vauderens–Siviriez, die Ausbaustrecke Derendingen–Inkwil, die Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist, die Neubaustrecke Muttenz–Liestal mit dem Adlertunnel, verbesserte Ein- und Ausfahr-ten in Zürich HB und die zweite Doppelspur von Zürich nach Thalwil.
Eine grosse Zahl kleinerer Vorhaben und die Anpassung des Streckennetzes für Doppelstock- und Neigezüge sind schrittweise umgesetzt worden. Die Endkosten der 1. Etappe von BAHN 2000 betragen 5,9 Milliarden Franken, das sind 1,5 Milliarden Franken weniger als ursprünglich vorgesehen. Finanziert werden die Investitionen über den FinöV-Fonds.

Weiterentwicklung des Bahnnetzes mit ZEB

Das erweiterte Angebot hat den öffentlichen Verkehr attraktiver gemacht. Laut einer Wirtschaftlichkeitsrechnung verbessert sich das Ergebnis der SBB dank der 1. Etappe von BAHN 2000 um jährlich 31 Millionen Franken.
Die Erfahrungen aus BAHN 2000, 1. Etappe bilden eine solide Basis für die Weiterentwicklung des Verkehrssystems im Rahmen der «Zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB)». ZEB soll sicherstellen, dass der öffentliche Verkehr auch in den nächsten beiden Jahrzehnten weiter wachsen kann.


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