Verlagerung, Innovation, Regionalverkehr …

… und weitere Themen in Kürze.

Alpenquerender Güterzug gezogen von einer Lok von SBB Cargo International.
Der Schienengüterverkehr durch die Alpen erreichte im ersten Halbjahr seinen höchsten Marktanteil seit 25 Jahren.
© Hupac

Rekordwert für die Bahn: Dank der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels und des 4-Meter-Korridors konnte die Bahn im ersten Halbjahr 2021 ihre Position im Güterverkehr durch die Alpen ausbauen: Sie erreicht nun einen Anteil von 74,4 Prozent – den höchsten Wert seit einem Vierteljahrhundert. Die Anzahl Lastwagenfahrten nahm nach dem coronabedingten Einbruch vom Vorjahr leicht zu, geht im längerfristigen Vergleich aber weiter zurück. Dies geht aus dem Semesterbericht hervor, den das BAV am 16. September publiziert hat.

Automatische Kuppelung: Das BAV, der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) und der Verband der verladenden Wirtschaft (VAP) haben sich darauf geeinigt, den Schienengüterverkehr abgestimmt auf die Entwicklungen in Europa zu modernisieren. Am 28. September haben dies BAV-Direktor Peter Füglistaler und Branchenvertreter in Basel an einem Anlass zum «Jahr der Schiene» bekannt gegeben. Konkret sollen zum Beispiel alle Wagen und Lokomotiven mit der digitalen automatischen Kupplung ausgerüstet werden. Dies ermöglicht schlankere Betriebskonzepte, flexiblere Abläufe sowie eine schnellere und günstigere Zustellung. Ein wettbewerbsfähiger Schienengüterverkehr stärkt den Klimaschutz.

EU-Sonderzug: Der EU-Sonderzug zum «Jahr der Schiene», der von Lissabon her in zahlreichen europäischen Städten wie Madrid, Paris, Stockholm, Hamburg, Wien und München Station machte, hat am 27. September auch der Schweiz einen Besuch abgestattet. Bundesrätin Simonetta Sommaruga und SBB-CEO Vincent Ducrot stiegen in Zürich zu und reisten mit Vertretern von Verkehrsverbänden nach Bern. Sie bekräftigten den Willen der Schweiz, die Bahn im nationalen und internationalen Verkehr weiter zu stärken, um sie für die Passagiere und die Wirtschaft noch attraktiver zu machen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Kredit für den Regionalverkehr: In der Herbstsession hat der Nationalrat den nächsten Verpflichtungskredit für den Regionalen Personenverkehr gutgeheissen. Für die Periode 2022-2025 ist der Betrag von 4.35 Milliarden Franken vorgesehen. Der Nationalrat wird sich erst in der nächsten Session mit der Revision des Personenbeförderungsgesetzes befassen. Mit dieser Vorlage werden mehr Klarheit, Transparenz und Effizienz im regionalen Personenverkehr angestrebt.

Unterirdische Gütertransporte: Nach dem Ständerat im Juni hat der Nationalrat in der Herbstsession das Vorhaben unterstützt, dass Güter durch das Unternehmen «Cargo sous terrain» in Zukunft unterirdisch transportiert werden können. Dieses neue Tunnelsystem erfordert klare Verfahren und Voraussetzungen für den Bau und Betrieb. Finanzierung, Bau und Betrieb erfolgen durch die Privatwirtschaft. Die verbleibenden Differenzen zwischen den Räten sollen in der Wintersession bereinigt werden.

Tram in Genf: Die Genfer Verkehrsbetriebe (TPG) möchten ihr Tramnetz weiter ausbauen. Dazu planen sie einen neuen Streckenabschnitt zwischen der Place des Nations und der schweizerisch-französischen Grenze in Richtung Ferney-Voltaire. Der Bundesrat hat die entsprechende Anpassung der Infrastrukturkonzession der TPG an seiner Sitzung vom 17. September genehmigt.

Baubewilligung: Das BAV hat dem Projekt «Schilthornbahn 20XX» die Plangenehmigung erteilt. Alle Einsprachen konnten bereinigt werden und sind zurückgezogen worden. Das Projekt besteht aus dem Neubau der Seilbahnverbindung vom Lauterbrunnental aufs Schilthorn.

 

BAV-News Nr. 93 Oktober 2021

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