In der Lausanner Metrolinie 1 wird weniger geheizt

Der Fahrgastraum der Metro 1 in Lausanne wird nur noch bis maximal 15 Grad erwärmt – früher waren es 18 Grad. Eine einfache Massnahme, die von den Reisenden kaum bemerkt wird, dem städtischen Transportunternehmen aber viel Energie spart.

Bei Studierenden in Lausanne ist die Metrolinie M1 sehr beliebt, weil sie das Ausgeh- und Einkaufsviertel Flon mit dem Bahnhof Renens verbindet – und dabei über die Eidgenössische Technische Hochschule (EPFL) und die Universität Lausanne führt. Bei Trolleybussen hatte die städtische «Transports publics de la région lausannoise» (tl) die Energieeffizienz bereits verbessert, deshalb wurde ein analoges Projekt gestartet für die Linie M1. Um eine transparente Datenbasis zu haben, wurde der Energieverbrauch ein Jahr lang im Detail gemessen – für den Antrieb, für Heizung-Lüftung-Klima (HLK) oder für unterstützende Systeme wie Batterien, Pumpen oder Kompressoren.

Die Zahlen zeigten, dass für den Antrieb 73,7% der Energie verbraucht wird. Sie zeigten aber auch, dass der Bereich HLK 14,9% der Energie braucht, davon 97% für die Heizung. Und: Im Schlummerbetrieb, wenn ausserhalb der Fahrzeiten alle Systeme im Zug auf eine minimale Leistung reduziert sind, wurde fast so viel Heizenergie verbraucht wie im Normalbetreib. Vor diesem Hintergrund wurde beschlossen, im zweiten Messjahr 2021 die Temperatur im Fahrgastraum von 18°C auf 15°C zu senken. Noch mehr gesenkt wurde die Temperatur im Schlummerbetrieb, und zwar auf 8°C im Fahrgastraum und 17°C im Führerstand. Allein diese einfachen Massnahmen führten dazu, dass der Anteil von Heizung-Lüftung-Klima am Energieverbrauch des Zuges im Vergleich zum ersten Jahr von 14,9 auf 6,5% mehr als halbiert werden konnte. Damit reduzierte sich der gesamte Nettoenergieverbrauch des Fahrzeugs um 8,4%. Die tieferen Temperaturen wurden von den Gästen gut akzeptiert – Reklamationen gab es jedenfalls keine.

Erhofft hatten sich die Projektverantwortlichen der tl einen Spareffekt von 10'000 kWh pro Fahrzeug, realisiert werden konnten mit 24'206 kWh mehr als doppelt so viel. Inzwischen wurden die Massnahmen bei allen 22 Fahrzeugen der Linie M1 umgesetzt. Die tl rechnen mit jährlichen Einsparungen von 484 MWh, dies entspricht dem Stromverbrauch von fast 120 Haushalten (4 Personen, Einfamilienhaus).

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