Bergregionen sind vom Klimawandel besonders betroffen, haben aber auch ein grosses Potenzial, mit eigener Energie aus erneuerbaren Quellen ihre Mobilität klimaschonend zu gestalten. Am Beispiel der Walliser Region Adret zeigt eine Studie, wie der Umstieg gelingen kann.
Die Region Adret reicht von St. Léonard im Rhonetal über zahlreiche Dörfer und Weiler auf sonnigen Terrassen über das Skigebiet von Anzère bis hinauf zum Wildhorn (3248 m). Dass sich hier andere verkehrstechnische Herausforderungen stellen als in einer Agglomeration des Mittellands, ist offensichtlich. Der Ansatz, den das dort beheimatete Centre de Développement Durable des Alpes zusammen mit der Fachhochschule Westschweiz HES-SO Valais-Wallis und der Firma Transportplan vorschlägt, lässt sich aber durchaus übertragen.
Ausgangspunkt ist die aktuelle Klimabilanz der Region, die zeigt, dass im Bereich der Mobilität 95 % der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs durch Privatfahrzeuge verursacht werden. Entsprechend setzt die Studie den Schwerpunkt bei den Haushalten, um eine klimaschonende, energieeffiziente Mobilität zu erreichen. Dazu wird ein Vorgehen in drei Etappen skizziert.
Kurzfristig soll bei der Bevölkerung eine Sensibilisierung erreicht werden. Um dies zu unterstützen hat das Projekt eine Broschüre, eine Website und eine Online-Entscheidungshilfe entwickelt. Mittelfristig (bis 2030) soll der Motorisierungsgrad eines Teils der Haushalte gesenkt werden, indem sie auf das Zweitauto verzichten und Alternativen zum Privatfahrzeug (Carsharing, Rufbusse, Ausbau Langsamverkehr, Coworking etc.) gefördert werden. Bis 2040 schliesslich soll der Verkehr gar keine Emissionen mehr erzeugen. Dafür sollen die Haushalte vollständig auf Elektrofahrzeuge umsteigen und den dafür erforderlichen Strom zumindest teilweise in eigenen Photovoltaikanlagen erzeugen. Der öffentliche Verkehr soll elektrisch oder mit Hybridantrieb erfolgen. Zur Deckung des zusätzlichen Strombedarfs für die Mobilität soll vor Ort mehr erneuerbare Energie erzeugt werden, beispielsweise mit einer schwimmenden Solaranlage auf dem Stausee «Lac de Tzeusier».