Entspannt fahren, pünktlich ankommen und erst noch Energie sparen

Autofahrer kennen das Problem: das Ausreizen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ist verlockend. Zwar braucht man so mehr Sprit, hat aber auch eine Reserve, falls man wegen unvorhergesehenen Ereignissen wie einem Stau oder der Parkplatzsuche später noch Zeit verliert. Aber könnte man nicht auch etwas langsamer und entspannter fahren und trotzdem pünktlich am Ziel eintreffen?

Lokführerinnen und Lokführer stehen vor derselben Herausforderung – und nutzen unterschiedliche Fahrstrategien, um sie zu lösen. Das hat Auswirkungen auf den Energieverbrauch: Ein Lokführer mit einem «sportlichen» Fahrstil braucht mehr Energie als einer, der vorausschauend und gleichmässig fährt.

Damit das Lokpersonal energiesparend fahren kann, ohne dabei andere Züge auszubremsen, benötigt es nebst dem Fahrplan und den zulässigen Höchstgeschwindigkeiten auch Informationen über das optimale Fahrprofil. SBB und BLS haben ein Verfahren entwickelt, um tagesgenau für jeden Zug den günstigsten Geschwindigkeitsverlauf zu berechnen und Informationen dazu auf die Tablets des Lokpersonals zu übermitteln (Projekte 047, 131 und 132).

Diese Angaben erleichtern es Lokführerinnen und Lokführern, gleichzeitig energiesparend zu fahren und den Fahrplan einzuhalten. Gleichzeitig stabilisiert die ausgeglichene Fahrweise den Betrieb und erhöht den Fahrkomfort für die Reisenden. Aufgrund der positiven Ergebnisse im Pilotbetrieb planen BLS und SBB ab 2020 den Rollout für den gesamten Personenverkehr. Und das Beispiel macht Schule – jedenfalls haben bereits SOB, und Thurbo am System Interesse signalisiert.

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