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Veröffentlicht am 13. November 2025

Schweiz übernimmt Führungsrolle in der Rheinschifffahrt

Von 2026 bis 2027 hat die Schweiz den Vorsitz der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt – und damit eine Schlüsselrolle in der europäischen Binnenschifffahrt. Im Fokus stehen ökologische Innovationen, mehr Sicherheit und eine stärkere internationale Zusammenarbeit für nachhaltigen Gütertransport auf dem Rhein.

Unter einem blauen Himmel schwimmt ein Frachtschiff auf dem Rhein, das von einem Passagierschiff überholt wird. Rechts davon ein Weinberg.

Die Rheinschifffahrt spielt eine zentrale Rolle für den Gütertransport in Europa. Sie verbindet Industriezentren mit den Seehäfen von Antwerpen und Rotterdam und ermöglicht einen effizienten und umweltfreundlichen Warentransport.

Am 1. Januar 2026 übernimmt die Schweiz den Vorsitz der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR). Die Wurzeln dieser Organisation reichen bis ins Jahr 1815 zurück, als sie auf dem Wiener Kongress gegründet wurde. Die ZKR ist damit die älteste internationale Organisation der modernen Geschichte.

Wichtige Pionierarbeit geleistet

Seit über 200 Jahren setzt sich die ZKR für die freie und sichere Schifffahrt auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen ein. Ihr Sitz hat sie in Strassburg. In den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung der Binnengüterschifffahrt hat die ZKR wichtige Pionierarbeit geleistet und geniesst weit über die Grenzen des Rheins hinaus hohes Ansehen. Nebst der Schweiz gehören auch Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Belgien zur ZKR.

Der Vorsitz der ZKR wechselt alle zwei Jahre und bietet dem jeweiligen Land die Möglichkeit, gemeinsam mit den anderen vier Mitgliedstaaten wichtige Themen aktiv voranzutreiben. Für die Schweiz ist dies eine besondere Chance, ihre Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der nachhaltigen und sicheren Binnenschifffahrt einzubringen. Zudem gestaltet sie als Vollmitglied alle Regulierungs- und Infrastrukturfragen auf dem Rhein gleichberechtigt mit.

Die Prioritäten des Schweizer ZKR-Präsidiums

Während ihrer Amtszeit möchte die Schweiz die Modernisierung der ZKR vorantreiben. Dazu gehört die Weiterentwicklung der Strukturen und Arbeitsprozesse. Weiter hat sich die Schweiz zum Ziel gesetzt, während ihrer Präsidentschaft die Güterschifffahrt auf dem Rhein umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Entsprechende Forschungen und Innovation in die saubere Schifffahrt sollen unterstützt werden. Dazu gehören Themen wie alternative Antriebstechnologien, die Reduktion von Emissionen und die bessere Integration der Schifffahrt in multimodale Transportketten. Auch die Förderung der Sicherheit auf dem Rhein steht auf der Agenda.

Den Rhein als Verkehrsträger festigen

Der Vorsitz bietet der Schweiz die Möglichkeit, mit den anderen ZKR-Mitgliedstaaten und der EU eng zusammenzuarbeiten und gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. Ziel ist es, die Rheinschifffahrt als verlässlichen, sicheren und nachhaltigen Verkehrsträger auf dem ganzen Kontinent weiter zu stärken.

Formelle Stabsübergabe in Strassburg

Die schweizerische Delegation bei der ZKR besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Aussendepartements EDA, dem Bundesamt für Verkehr (BAV), sowie den Rheinhäfen und dem Binnenschifffahrtsbranche, welches durch die Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft (SVS) vertreten wird. Die formelle Übergabe des Präsidiums von den Niederlanden an die Schweiz findet am 4. Dezember 2025 in Strassburg statt.

Ebenfalls übernimmt die Schweiz in den Jahren 2026 bis 2027 den Vorsitz des Europäischen Ausschusses zur Ausarbeitung von Standards im Bereich der Binnenschiffart (CESNI). Dieser Ausschuss wurde 2015 gemeinsam von der ZKR und der EU eingerichtet, um technische Standards für Schiffe, Besatzung und Informationstechnologien für die Binnenschifffahrt zu erlassen.