Förderung von Forschung und Innovation: Das BAV schafft eine zentrale Anlaufstelle

Damit der öffentliche Verkehr und der Güterverkehr noch effizienter werden, unterstützt das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Forschung und Innovation in diesen Bereichen mit rund 10 bis 15 Millionen Franken pro Jahr. Das BAV hat nun eine Internetseite eingerichtet, die über seine eigene Fördertätigkeit wie auch über die verschiedenen anderen Massnahmen auf Bundes- und internationaler Ebene informiert. Dies schafft eine bessere Übersicht über die bestehenden Möglichkeiten und ermöglicht eine bessere Koordination. Interessentinnen und Interessenten können sich über eine E-Mail-Adresse direkt mit der zentralen BAV-Anlaufstelle in Verbindung setzen (siehe Link und Kontakt unten).

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Die jährlich 10 bis 15 Millionen Franken sind ein Bruchteil der 6 Milliarden Franken, die das BAV jedes Jahr für die Infrastruktur und das Angebot im Personen- und Schienengüterverkehr ausgibt. Die Investitionen in die Förderung von Forschung und Innovation rechtfertigen sich dadurch, dass die gewonnenen Erkenntnisse dem BAV dabei helfen, in seinen Aufgabengebieten die Kosten zu optimieren sowie die Sicherheit, Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit des öffentlichen Verkehrs zu steigern. Neue Forschungsergebnisse tragen dazu bei, dass der Bund seine Aufgaben so sparsam und effektiv wie möglich erfüllen kann. Das durch die Forschung geschaffene neue Wissen unterstützt zudem durch Übertragungseffekte die gesamte Volkswirtschaft und macht sie dadurch produktiver.

Das BAV fördert  Forschung und Innovation über verschiedene Kanäle durch Subventionen oder im Rahmen von Auftragsforschung in den nachstehenden Bereichen. Die neue zentrale BAV-Anlaufstelle unterstützt die Interessentinnen und Interessenten bei der Suche nach einem geeigneten Fördergramm:

  • Infrastruktur: Forschung, welche Nutzen stiftet für den Substanzerhalt sowie den effizienten, sicheren Betrieb und Unterhalt oder für den Ausbau der Bahninfrastruktur, kann vom Bund im Rahmen des Bahninfrastrukturfonds (BIF, seit 2016 in Kraft) gefördert werden. Innovationen, die dem Betrieb und Substanzerhalt einschliesslich der Anpassung an den Stand der Technik und an die Erfordernisse des Verkehrs dienen, können durch die Leistungsvereinbarungen (LV) gefördert werden. In den verschiedenen Ausbauschritten können Innovationsprojekte über die Ausbaukredite (z. B. Projektaufsichtskredite) unterstützt werden.
  • Personenverkehr: Innovationen zur Verbesserung der Effizienz und der Qualität des Personenverkehrs (Kundenorientierung) können aus dem Kredit für den regionalen Personenverkehr finanziert werden. Sie können über Bestellangebote gefördert werden.
  • Güterverkehr: Innovationen im Sinne von technischen Neuerungen können im Güterverkehr finanziell gefördert werden. Test- und Pilotanwendungen sowie die Beschleunigung von technischen Migrationsprozessen stehen dabei im Fokus der Massnahmen. Die Finanzierung wird im Rahmen des Kredits Güterverkehrsanlagen und technische Neuerungen Güterverkehr abgewickelt. Um die Innovationsdynamik zu unterstützen, haben das BAV, die Branchenvereinigung Cargo Forum Suisse und der Verband öffentlicher Verkehr im Januar 2018 eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der die Schwerpunkte der Innovationen festgelegt sind, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen.
  • Energiestrategie 2050 im öV: Forschung und Entwicklung wie auch Demonstrationen (Pilotprojekte/-anlagen, Feldversuche usw.) können im Rahmen der Umsetzung der Energiestrategie des Bundes unterstützt werden. Innovationen, welche der Verbesserung der Energieeffizienz im Betrieb, der Infrastruktur und der Fahrzeuge dienen oder die Produktion von erneuerbarer Energie fördern, können ebenfalls gefördert werden. Das gleiche gilt für Innovationen, welche der Verbreitung von Methoden, Wissen und guter Praxis, oder der Entwicklung von Prinzipien und Instrumenten zur Steuerung von Anreizsystemen und ihrer Umsetzung zugutekommen. Das BAV ist seit 2015 für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundesrates im öffentlichen Verkehr zuständig.
  • Lärmsanierung der Eisenbahnen: Forschung, die in erster Linie auf eine Reduktion der Rollgeräusche und damit auf Massnahmen an der Lärmquelle, d. h. am Rollmaterial und an der Schiene hinwirken, können im Rahmen des Sanierungskonzepts unterstützt werden. Das BAV hat gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) ein Konzept für die Ressortforschung in diesem Bereich erstellt. Innovationen, welche einen besonders lärmarmen Güterverkehr ermöglichen, können mit Investitionshilfen des BAV unterstützt werden.
     

BAV-News Nr. 57 Februar 2018

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