Mit voller Energie für einen umweltfreundlichen öV

Das vom BAV geführte Programm zur Umsetzung der Energiestrategie im öffentlichen Verkehr (ESöV 2050) feiert sein fünfjähriges Bestehen. Das Programm hat sich als Impulsgeber etabliert und zahlreiche Projekte bei Transportunternehmen ausgelöst. Diese steigern die Energieeffizienz im öV und tragen dazu bei, den Energiebedarf des öV vermehrt aus erneuerbaren Quellen zu decken. Beim BAV können weiterhin Anträge für die Mitfinanzierung von Projekten eingereicht werden.

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© Hp Teutschmann

Gemäss der Energiestrategie des Bundesrates muss der Verkehrssektor bis 2050 seinen Gesamtenergieverbrauch um rund 50 % bezogen auf das Referenzjahr 2000 senken und zur Produktion erneuerbarer Energien beitragen. Der Bundesrat hat das BAV beauftragt, die Energiestrategie im öffentlichen Verkehr umzusetzen. Er stellte für entsprechende Projekte 3.5 Millionen Franken jährlich zur Verfügung.

Das BAV hat deshalb 2013 das Programm „Energiestrategie im öffentlichen Verkehr 2050“ (ESöV 2050) lanciert. Es will die Branche befähigen, eigenverantwortlich Massnahmen zu realisieren, um die Energieeffizienz des öV zu steigern und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Inzwischen liegt mit dem heute publizierten Aktivitätenbericht 2017 die Berichterstattung für das fünfte Jahr vor.

Im Rahmen des Programms konnten bisher insgesamt 56 Gesuche für Projekte genehmigt und vertraglich gesichert werden. Insgesamt wurden 7,75 Millionen Franken bewilligt, was Eigenleistungen der Gesuchsteller von 11,8 Millionen Franken ausgelöst hat. Damit wird das Programm seinem Anspruch gerecht, Impulsgeber zu sein und Realisierungshürden zu senken, die Initiative für die Massnahmen aber der Branche zu überlassen. Aktuell sind 29 Projekte in Umsetzung, 27 weitere konnten bereits abgeschlossen werden. Die meisten Projekte betreffen Fahrzeuge, jedoch werden auch Potenziale bei der Infrastruktur, im Betrieb, bei der Energieerzeugung oder im Angebot untersucht. Eine wichtige Rolle spielt ausserdem der Wissenstransfer innerhalb der Branche.

Einige konkrete Beispiele von laufenden oder abgeschlossenen Projekten:

  • Verbrauchsabhängige Bahnstrommessung
  • Optimierung von Heizung, Lüftung und Kühlung bei Zügen und Bussen
  • Entwicklung  hochdämmender Fensterscheiben, welche zugleich den Einbau von Repeatern zur Verstärkung der Mobilfunk-Signale in den Zügen überflüssig machen
  • Aerodynamische Optimierung von Zügen
  • Alternative Antriebe für Busse und Passagierschiffe
  • Umrüstung von Weichenheizungen mit Gas auf Erdwärme


Vorschläge für neue Projekte sind weiterhin erwünscht. Das Programm unterstützt Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die einen innovativen Beitrag an die Steigerung der Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energie im öffentlichen Verkehr leisten. Gesuche können jeweils per Ende Juni und Ende Januar eingereicht werden.

 

BAV-News Nr. 59 April 2018

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