Genügend Personal für weiterhin gute Leistungen

In der Öffentlichkeit und in der Politik sind die Meinungen weitgehend gemacht. Die Bundesverwaltung ist zu gross, sie wächst unbegrenzt und deshalb ist Sparen angezeigt. Der einfachste Weg dazu läuft über eine Begrenzung des Bundespersonals. So läuft das Ritual in den letzten Jahren regelmässig ab: Am Schluss der Budgetdebatte werden Querschnittskürzungen beschlossen, die zu einem Personalabbau oder zumindest zu einer Dämpfung des Personalwachstums führen.

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Alle, die beim Bund arbeiten, wissen, dass effizienter arbeiten und strengere Prioritäten setzen auch bei uns möglich ist. Und absolut gesehen sind die einzelnen Massnahmen oft nicht dramatisch: Hier zwei bis drei Stellen jährlich einsparen, da eine zusätzliche Aufgabe ohne zusätzliche Stelle bewältigen. Der Personalabbau steht aber einem laufenden Wachstum der Aufgaben gegenüber. Zwei Trends, die sich beissen: Im BAV sind immer mehr Projekte zu bewilligen, wobei sich Einsprecher regelmässig durch Anwaltskanzleien unterstützen lassen; das Parlament verlangt immer mehr Berichte und stellt häufiger Fragen und erwartet qualitativ hochstehende Antworten; die Auswirkungen der Digitalisierung sind vorauszusehen und alle Lobbygruppen rüsten auf und erwarten eine zuvorkommende und ausführliche Behandlung ihrer Geschäfte durch die Verwaltung.

Es braucht nur kleine Fehler oder Versäumnisse und schon prasselt die Kritik über ein Amt her, sei es ein vermutetes Horn-Verbot für Schiffe oder ein Projekt für eine neue Seilbahn oder Bahnanlage, welches aufgrund grundlegender rechtlicher Mängel nicht sofort bewilligt wurde. Das Beamten-Bashing ist dann ein probates Mittel, um fehlenden Sachverstand oder fehlende Gesetzeskenntnis zu überdecken.

Ich bin stolz, Staatsdiener zu sein und meinen Beitrag für das gute Funktionieren der Schweiz zu leisten. Mit mir machen das 320 Mitarbeitende im BAV und über 38'000 Mitarbeitende beim Bund. Wir leisten unseren Beitrag gerne, fachlich kompetent, mit Einsatz und mit viel Herzblut. Wenn wir alle weggespart würden, würde der Schweiz einiges fehlen.

Dr. Peter Füglistaler
Direktor BAV

 

BAV-News Nr. 55 November 2017

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