Verlagerung, Unterhalt des Schienennetzes, Billettpreise ...

... und weitere Artikel kurz notiert.

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Verlagerungspolitik: Die Massnahmen und Instrumente des Bundes zur Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene wirken. Im ersten Halbjahr 2016 konnte die Bahn ihre Position im alpenquerenden Güterverkehr gegenüber der Strasse erneut stärken: Der Marktanteil der Transporte auf der Schiene stieg auf 71%. Dies ist der höchste Wert seit 2001, als mit der Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der schrittweisen Erhöhung der Gewichtslimite auf 40-Tonnen neue Rahmenbedingungen eingeführt wurden. Im ersten Halbjahr 2016 fuhren zudem erstmals weniger als 500‘000 Lastwagen über die Schweizer Alpen. Das BAV hat den entsprechenden Bericht am 21. September publiziert.

LV 2017-2020: Der Ständerat hat einstimmig den Zahlungsrahmen von 13,2 Milliarden Franken angenommen, welcher zusammen mit den Trassenpreisen die Finanzierung der Bahninfrastruktur in den Jahren 2017 bis 2020 sicherstellt. Die Bahnunternehmen benötigen das zusätzliche Geld, um die immer stärker belastete Infrastruktur erhalten zu können. Immer mehr und immer schwerere Züge verkehrten auf den Bahnstrecken, entsprechend verkürze sich die Lebensdauer der Anlagen, wurden in den Debatten betont. Auch das Netz werde immer länger. Zudem seien einige Anlagen nicht mehr tauglich, etwa weil sie nicht behindertengerecht seien. Das Geschäft kommt nun in den Nationalrat.

Erhöhung der Billettpreise: Das Volk hat im Jahr 2014 die Vorlage FABI gutgeheissen. Diese ist unter anderem mit einer schrittweisen Erhöhung der Trassenpreise verbunden. Die öV-Unternehmen und der Preisüberwacher haben sich nun über die Konsequenzen der zweiten Tranche – insgesamt 100 Millionen Franken zusätzlich - auf die Billett- und Abonnementspreise geeinigt. Die Details finden sich in den Medienmitteilungen des VöV und des Preisüberwachers.

Gemeinsame Erklärung um Chlortransporte: Chlortransporte per Bahn sollen noch sicherer werden. Wirtschaft, SBB und Behörden haben eine zweite Gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Sie umfasst eine klare Zielsetzung für die Risikoreduktion und ein Paket von bereits laufenden und noch umzusetzenden Massnahmen. Zu den Massnahmen gehören langsamer fahrende Züge, kürzere Routen und die Verwendung des besten verfügbaren Rollmaterials. Die Partner wollen weitere Möglichkeiten zur Risikoreduktion prüfen und umsetzen.

LSVA: Der Bundesrat hat am 23. September die Tarife für Fahrzeuge, die der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) unterliegen, in der entsprechenden Verordnung angepasst. Neu werden die EURO III-Fahrzeuge in die teuerste Abgabekategorie und die EURO IV- und EURO V-Fahrzeuge in die mittlere Abgabekategorie eingereiht.

Zudem wird der Rabatt von 10 Prozent für EURO VI-Fahrzeuge aufgehoben. Die neuen Tarife treten am 1. Januar 2017 in Kraft. Damit werden Beschlüsse zur Förderung der Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs umgesetzt, welche der Bundesrat im Grundsatz bereits mit dem Verlagerungsbericht 2015 gefällt hat.

Neue Zielvereinbarung Zürcher S-Bahn: Das BAV, der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und Zürichs Nachbarkantone sowie die SBB haben am 13. September 2016 die neue Zielvereinbarung über den Betrieb der Zürcher S-Bahn unterschrieben. Neben den finanziellen Zielen setzt diese Vereinbarung den Umfang und die Qualität der von der SBB zu erbringenden Leistung für die Jahre 2016bis 2021 fest. Sowohl die Besteller als auch die SBB erhalten dadurch Planungssicherheit. Sie bekräftigen damit auch ihr gemeinsames Engagement für das grösste S-Bahn-System der Schweiz.

Durchschlag CEVA : Die Realisierung der Linie zwischen dem Bahnhof Genf und Annemasse, in Frankreich, ist auf gutem Weg. Der – unterirdische - Durchschlag der Baustellen auf der beiden Seiten der Grenze wurde am 23. September 2016 gefeiert. CEVA stellt den Rückgrat des künftigen grenzüberschreitenden S-Bahnnetzes Léman Express dar. Die Kosten in der Schweiz betragen rund 1,5 Milliarden Franken. Der Bund finanziert 56% davon, der Kanton Genf den Rest. Am 23. September war der Bund durch den stellvertretenden Direktor des BAV, Pierre-André Meyrat, und durch die Leiterin der Abteilung Infrastruktur des BAV, Anna Barbara Remund, vertreten.

BAV-News Nr. 44 Oktober 2016

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