Klimacontainer müssen geheizt oder gekühlt werden – was traditionell auf der Basis von Diesel geschieht. Zwar gibt es am Markt diverse Batterie- und Dynamosysteme, diese werden jedoch den spezifischen Voraussetzungen auf dem Streckennetz der RhB nicht gerecht. Um temperatursensible Güter zukünftig dennoch klimaneutral ans Ziel zu bringen, entwickelt das Bahnunternehmen eine eigene Lösung für Akkupakete auf seinen Güterwagen. Die Klimacontainer werden klimafreundlich – und deutlich leiser.
Obwohl der Güterverkehr in der Schweiz grundsätzlich elektrifiziert ist, sind es die einzelnen Güterwagen nicht, es gibt also keine Stromleitung, die über sämtliche Wagen führt. Gründe dafür sind ein oft fehlender Bedarf – Güterwagen brauchen weder Licht noch Lautsprecheranlagen –, eine fehlende Fahrleitung auf den Verladegleisen, und dass für eine Stromversorgung ab Fahrleitung immer eine Lok vorgespannt sein müsste, auch während dem Rangieren oder wenn der Wagen kurzzeitig ausgereiht ist. Das nicht vorhandene Stromnetz auf den einzelnen Güterwagen führt dazu, dass beim Transport von temperatursensiblen Gütern, wie beispielsweise Salaten oder Glace, Dieselgeneratoren zum Einsatz kommen.
Zwar gibt es am Markt unterdessen diverse Batterie- und Dynamosysteme, die Situation der RhB ist aber in diverser Hinsicht aussergewöhnlich: Die Güterzüge der RhB legen nur kurze Strecken zurück, sie verkehren auf einem Meterspurnetz mit entsprechend eingeschränkten Platzverhältnissen auf den Containerwagen und sie sind sehr grossen Temperaturunterschieden ausgesetzt. All dies führt dazu, dass herkömmliche Systeme nicht in Frage kommen. Die RhB hat deshalb entschieden, eine eigene Lösung zu entwickeln.
Die vorgesehenen Akkupakete sollen fest auf den Güterwagen verschraubt werden, weshalb Bahnnormen zur Anwendung kommen und die Zulassung aufwändiger ist als beispielsweise bei Akkupaketen, die unterhalb der Klimacontainer nur hineingelegt – und nicht verschraubt – werden.
Die Akkus sollen auf den Güterbahnhöfen geladen werden, mittels zu montierender Steckdosen. Weil die Klimacontainer weiterhin über einen Dieselgenerator verfügen, ist die Kühlkette auch bei Ereignissen, welche die Weiterfahrt für längere Zeit verunmöglichen, wie Sturmschäden an den Gleisanlagen etc., durchgehend sichergestellt.
