Die Schifffahrts-Genossenschaft Greifensee (SGG) plant, ihr Kursschiff «Heimat» zu elektrifizieren. Gelingt das Vorhaben, wird die SGG die «Heimat» CO2-frei machen, lange bevor die Schweiz das Ziel erreicht hat, das sie sich mit der Ratifizierung des Pariser Protokolls gesetzt hat.
Sie wiegt rund 10 Tonnen, ist knapp 15 Meter lang und 3.4 Meter breit. Als Kursschiff Maur-Niederuster-Maur transportiert sie im Stundentakt bis zu 60 Personen über den Greifensee. Eine Querung dauert 4 Minuten; rechnet man die Ein- und Aussteigezeit und die zweite Querung hinzu, bleiben 40 Minuten übrig, in der die «Heimat» in Maur am Hafen liegt und auf den nächsten Kurs wartet.
Jedenfalls, wenn die «Heimat» nicht, wie bis zu zweimal täglich der Fall, in der Ruhezeit noch einen Spezialtransferdienst übernimmt. Kurz – die «Heimat» ist ein recht kleines Schiff ohne Bordküche, dafür aber mit einem klaren Auftrag, der viele Wartezeiten und auch über den Tagesverlauf nur wenige Stunden Fahrzeit umfasst.
Aus diesen Gründen hat die Schifffahrts-Genossenschaft Greifensee eine Elektrifizierung ins Auge gefasst. Nach einer ersten internen Studie hat sie nun mit Unterstützung des BAV eine vertiefte Machbarkeitsstudie zur Elektrifizierung durchgeführt. Die Studie untersucht verschiedene Varianten mit unterschiedlich grossen Batterien. Eine Variante sieht eine grosse Batterie (ca. 1.7 t) vor, mit welcher nur einmal täglich in der Nacht geladen werden müsste. Eine andere Variante geht von einer mit einem Gewicht von ca. 1 t aus; mit dieser kleineren Batterie müsste die «Heimat» nach jedem Kurs, während der 40 Ruheminuten, wieder nachgeladen werden – jedenfalls, wenn die Batterie geschont und nicht zu stark entladen werden soll. Wenn die Erkenntnisse der Machbarkeitsstudie im Plangenehmigungsverfahren bestätigt werden und die Sicherheit der Fahrgäste nachgewiesen ist, kann das BAV auch die Umsetzung des Projektes unterstützen.
