Windschlüpfriger IC 2000-Dosto

Die fliessenden Formen moderner Triebzüge prägen das Alltagsbild im Fern- und Regionalverkehr. Umso mehr fällt der abrupte Übergang zwischen Lok und nachfolgendem Wagen beim IC 2000 auf. Der aerodynamische Makel ergab sich dadurch, dass Loks und Wagen unabhängig voneinander beschafft wurden. Da der IC 2000-Dosto über 20 Jahre lang weiterhin seinen Dienst leisten wird, prüfte die SBB die Möglichkeit, den Zug aerodynamisch aufzurüsten.

Die Idee ist einfach: mit einem stirnseitigen Spoiler am AD-Wagen hinter der Lok kann der Strömungsverlauf geglättet und die Wirbelbildung verringert werden. Hochgerechnet auf die ganze Flotte kann damit eine Einsparung von 1.9 GWh pro Jahr erreicht werden. Allerdings ist dafür eine Einschränkung beim Rangieren notwendig. Muss der Wagen stirnseitig mit anderen Doppelstockwagen gekuppelt werden können, wird nämlich der freie Raum knapp, und der Spoiler müsste kleiner ausfallen.

Die SBB errechnete für die Massnahme eine Rückzahldauer von 23 Jahren, sofern die Einschränkungen beim Rangieren in Kauf genommen und Fördermittel beansprucht werden können. Aufgrund der tiefen Wirtschaftlichkeit haben die SBB jedoch entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Trotzdem wäre mit Blick auf das Energiesparpotenzial der Massnahme und ihre Imagewirkung zu wünschen, dass die SBB Wege findet, die Aerodynamik des IC-2000-Dosto zu verbessern.  

P-006: Kurzbeschrieb, P-006: Schlussbericht

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