Geringere Rekuperationsverluste in Basel

Auf dem Netz der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) können heute 75 bis 80 Prozent der rekuperierten Energie genutzt werden. Um das verbleibende Potenzial von rund 3'700 MWh besser auszuschöpfen, hat die BVB eine Netzoptimierungsstudie veranlasst. Diese zeigt, dass mit geringem finanziellem Aufwand eine Steigerung um weitere 5 bis 10 Prozent möglich ist.

Ziel der BVB ist es, künftig nahezu 100 Prozent der Rekuperationsenergie zu nutzen. Die aktuelle Diskrepanz von bis zu 25 Prozent gründet darin, dass die Energie in den Bremswiderständen verloren geht, wenn sich im gleichen Netzabschnitt kein anderes Fahrzeug befindet, das im selben Moment den Strom aufnehmen kann.

Mittels Netzberechnungen hat die BVB die Wirkung verschiedener Optimierungen untersucht, darunter die Erhöhung der Rekuperationsspannung, mobile oder stationäre Energiespeicher, die Einspeisung ins öffentliche Netz und die Anpassung der Fahrleitungssektoren.

Die vom BAV geförderte Studie zeigt nun: Grundsätzlich führen alle Ansätze zu Energieeinsparungen. Allerdings sind sie unterschiedlich effizient respektive wirtschaftlich. Kosten-Nutzen-Sieger ist die Sektoranpassung der Fahrleitung durch Schaltung der Trennstellen (Zwei-Sektorspeisung). Durch die Vergrösserung des Netzeinheit steigt die Chance, dass die Rekuperationsenergie direkt von einem anderen Fahrzeug genutzt werden kann. Die Massnahme verspricht eine Einsparung von bis zu 1’100 MWh jährlich bei einem geschätzten Aufwand von weniger als 10’000 CHF. Ergänzend wäre die Erhöhung der Rekuperationsspannung in Kombination mit stationären Energiespeichern an ein bis zwei Standorten eine vielversprechende und rentable Lösung, um die Effizienz noch weiter zu steigern.

Die grösste Einsparung mit nahezu 3’000 MWh pro Jahr würde der Einbau eines Energiespeichers in den Fahrzeugen bewirken. Eine Nachrüstung der bestehenden Flotte ist aufgrund der heutigen Speicherpreise aber noch nicht wirtschaftlich. Mit 50 Jahren würde die Payback-Zeit die Lebenserwartung der Fahrzeuge deutlich übersteigen.

P-167

Kontakt

Programmleitung

Bundesamt für Verkehr
Sektion Umwelt
CH-3003 Bern

info.energie2050@bav.admin.ch

Kontakt drucken

Abonnieren

https://www.bav.admin.ch/content/bav/de/home/allgemeine-themen/forschung-innovation/forschungs-innovationsprogramme/ESoeV2050/esoev-news/ausgaben-2020/esoev-news-august-2020/geringere-rekuperationsverluste-basel.html