Bezugsspitzen glätten mit softwaregesteuerter Batterie

Die Standseilbahn von Siders nach Crans-Montana wurde im Jahr 1911 mit ursprünglich zwei separaten Abschnitten eröffnet. Seit 1997 sind die Abschnitte vereinigt, das Umsteigen entfällt. Nach 111 Betriebsjahren müssen aktuell u. a. der Gleisaufbau und die Steuerung totalerneuert werden. Das Unterwalliser Transportunternehmen SMC, welches die Standseilbahn betreibt, nutzt die Neubauzeit, um auch energietechnische Neuerungen durchzuführen.

Wenn bei einer Standseilbahn das talfahrende Fahrzeug schwerer ist als das bergfahrende, kann Energie produziert werden. Projekt P-222 sorgt dafür, dass die rekuperierte Energie auf der Standseilbahn von Siders nach Crans-Montana zukünftig nicht mehr ins Netz eingespeist – sondern in einer Batterie zwischengespeichert wird. Eine Software berechnet den günstigsten Zeitpunkt für die Nutzung der batterieelektrischen Energie – und hilft der Betreiberin so, die hohen Bezugsspitzen zu glätten und zu verkürzen.

Im Vorhaben geht es aber um mehr als die Beschaffung von Software und Batterie: Die Batterie ersetzt auch die bisherige Notstromversorgung via Diesel-Generator. Eine Solaranlage auf dem Dach der Bergstation produziert zusätzlichen Strom, welcher ebenfalls in die Batterie fliesst. Weil sich die Batterie – sie befindet sich im Maschinenraum der Bergstation – stark erhitzt, wird die Abwärme benutzt, um den Warteraum zu heizen.

Das Projekt ist grundsätzlich ähnlich gelagert wie P-126 der Magglingenbahn, allerdings unter extremeren Voraussetzungen: Die Crans-Montana-Bahn überwindet – als längste Standseilbahn der Schweiz – mehr als zweimal so viele Strecken- und Höhenmeter und bedient mehrere Zwischenstationen, was u. a. dazu führt, dass die Batterie rund dreimal grösser dimensioniert ist.

P-222 Kurzbeschrieb (PDF, 171 kB, 02.05.2022)

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