Simulationstool für die Verkehrsplanung: wichtige Schritte gemacht

Wenn Städte und Gemeinden bei der Verkehrsplanung geschickt vorgehen, können sie mit vergleichsweise einfachen und günstigen Massnahmen Staus und die Lärmbelastung reduzieren und so die Lebensqualität der Anwohnenden erhöhen. Vor diesem Hintergrund hat das MOBILITY LAB ein Simulationstool entwickelt. Elemente aus dem Tool wurden lokal bereits angewendet und geben dem Kanton Wallis einen besseren Gesamtüberblick über seine Mobilitätsdaten. Anders als ursprünglich geplant, konnte das Tool aber nicht in eine breite Anwendung überführt werden.

Wie bringt man Menschen dazu, statt des Autos das Velo oder den öV zu benutzen? Indem man mehr Busse verkehren lässt? In der ganzen Stadt Tempo 30 einführt? Einbahnstrassen markiert und gleichzeitig Raum für separate Bus- und Velotrassees schafft? Oder doch besser, indem man am Stadtrand für Parkplätze sorgt und diese in der Innenstadt gleichzeitig reduziert?

Ein Open-Source-Simulationstool, welches das MOBILITY LAB entwickelt hat (P-133), trägt dazu bei, dass der Kanton Wallis diese Fragen nun besser beantworten kann. Das Tool erlaubt es den Verkehrsplanenden, sich verschiedene Szenarien visualisieren lassen – und so intuitiver zu erfassen, welche Parameter die Verkehrsströme wie genau verändern. Sowohl auf kommunaler ist es bereits zu einem konkreten Anwendungsfall gekommen: Das Tool ermöglichte die Bewertung der Einführung von Elektrobusssystemen und On-Demand-Bussen in der Stadt Sitten.

Das Projekt hat auch gezeigt, dass es möglich ist, auf der Grundlage von leicht zugänglichen Daten ein Bild der Realität zu zeichnen, dass die Entscheidungsfindung erleichtert.

Das Projekt konnte aus verschiedenen Gründen nicht wie ursprünglich geplant in eine breite Anwendung überführt werden. Unter anderem hat sich gezeigt, dass bezüglich sanfter Mobilität schlicht nicht die benötigten Daten vorliegen, und dass es aktuell schwierig bis unmöglich ist, das Entscheidungsverhalten adäquat zu modellieren. Was die fehlenden Daten betrifft, so hat der Kanton Wallis bereits gehandelt und eine Studie in Auftrag gegeben, welche Daten zum Fuss- und Veloverkehr erheben soll.

Das MOBILITY LAB ist eine Partnerschaft zwischen mehreren insbesondere im Wallis tätigen Institutionen. Drei dieser Institutionen, die Dienststelle für Mobilität des Kantons Wallis, die Fachhochschule Westschweiz und die Post, haben sich am Projekt beteiligt.

P-133 Kurzbeschrieb (PDF, 158 kB, 27.02.2019)

P-133 Schlussbericht (PDF, 12 MB, 21.02.2022)

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