Das Bahnstrom-Lastmanagement entwickelt sich weiter

Das Lastmanagement des Bahnstroms hat ein beeindruckendes Potenzial. In Projekt P-218 haben die SBB untersucht, was die Elektrifizierung von Dieselfahrzeugen für das Lastmanagement bedeutet. Das Thema wird als Chance wahrgenommen – energieeffizienztechnisch, finanziell und operativ.

Bis vor wenigen Jahren gab es keine automatisierten Verfahren, um den hohen Spitzenlasten, die im Bahnstromnetz auftreten, entgegenzuwirken. Um zu verhindern, dass viele gleichzeitig beschleunigende Züge das Bahnstromnetz überfordern, blieb nichts anderes übrig, als für teure Leistungsreserven zu sorgen.

Unterdessen trägt auch eine Software zur Stabilität des Netzes bei. Indem Zugwagen- und Weichenheizungen in Spitzenlastsituationen kurzzeitig ausgeschaltet werden, können Bezugsspitzen um bis zu 10 Prozent reduziert werden. Bahnfahrende merken davon kaum etwas, denn die Heizpausen betragen nur wenige Sekunden.

Mit der geplanten Elektrifizierung der Dieselflotte, die heute noch für Infrastruktur- und Rangierarbeiten im Einsatz ist, kommen neue Verbraucher ins Bahnstromnetz. Das vom BAV geförderte Projekt BIENE (BatterIEschwarm im BahnstromNEtz) zeigt überraschend, dass die zu erwartende Zusatzlast für das Bahnstromnetz deutlich geringer ist als ursprünglich angenommen. Sie liegt bei maximal 1 % heutiger Maximallasten im Bahnstromnetz. Hauptgrund dafür ist, dass die Elektrofahrzeuge meist zu unterschiedlichen Zeiten geladen werden können.

Ein zentral gesteuertes, systematisches Lastmanagement hat verschiedene positive Effekte: Die Spitzenlasten können um weitere ca. 10 Prozent gesenkt werden. Hierbei können die Batterien in den elektrifizierten Loks quasi die Rolle eines Reserve-Kraftwerks übernehmen. Ein systematisches, zentrales Lademanagement ermöglicht zudem eine für den nächsten Einsatz ausreichende und gleichzeitig batterieschonende Ladung. 

Um die neuen Optionen auszuschöpfen, ist es entscheidend, vorausschauend zu planen. Zum Beispiel ist bei Beschaffungen frühzeitig für die nötigen Schnittstellen zu sorgen, damit keine teuren Nachrüstungen nötig werden. Die SBB planen nun, eine erste Version einer Batteriemanagement-Plattform zu realisieren.

P-218 Schlussbericht

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