ESöV-Newsletter März 2021

Editorial

Wir gehen weg von den fossilen Energien, werden dafür aber mehr Strom brauchen. Das ist eine – letztlich wenig überraschende – zentrale Schlussfolgerung der Energieperspektiven 2050+ des Bundesamts für Energie, die Ende November 2020 erschienen sind. Sie analysieren eine Entwicklung des Energiesystems, welche mit dem langfristigen Klimaziel von Netto-Null Treibhausgasemissionen im Jahr 2050 kompatibel ist und gleichzeitig eine sichere Energieversorgung gewährleistet. Für die öV-Unternehmen bedeutet dies: Es dürfte einiges in Bewegung kommen auf dem Strommarkt, an dem sich auch der motorisierte Individualverkehr immer mehr beteiligt, und im öV generell, der möglicherweise einen härteren Konkurrenzkampf um klimasensible Kundinnen und Kunden führen muss. Der sparsame Umgang mit Energie und die Eigenproduktion von erneuerbarem Strom dürften sich da definitiv auszahlen.

Trolleybus tl (c) tl - Roland Sallin
© tl

Potentialanalyse Batterien in Trolleybussen

Wenn ein Trolleybus seine Bremsenergie ins Netz zurückspeisen will, so funktioniert das in herkömmlichen Systemen nur, wenn ein Fahrzeug in der Nähe ist, das den Strom abnehmen kann. Um die Rekuperation effizienter und flexibler nutzen zu können, bieten sich zwei Lösungen an: Entweder werden Batterien in die Busse eingebaut oder man investiert in die Unterwerke und sorgt dafür, dass diese Energie ins übergeordnete Netz zurückspeisen können. Die beiden Lösungsansätze lassen sich auch kombinieren.

Datenunterstütztes Fahren auch fürs Buspersonal

Vorausschauend zu fahren – dazu gehört nicht nur ein ‹gedämpftes› Bremsen und Beschleunigen, sondern ein Fahrstil, der Brems- und Beschleunigungsvorgänge quasi überflüssig macht –, die Rekuperation optimal einzusetzen und dabei den Fahrplan minutengenau einzuhalten, ist eine Herausforderung nicht nur für das Lokpersonal, sondern auch für Busfahrerinnen und Busfahrer. Es liegt daher auf der Hand, dass auch Busbetriebe an Systemen tüfteln, welche das Personal beim energiesparenden Fahren unterstützen.

Noch mehr Energie sparen dank Berücksichtigung der Traktionskomponenten

Die Machbarkeitsstudie der ETH (P-163) basiert auf der Tatsache, dass bei allen bisherigen Anstrengungen zum Energiesparen während der Fahrt nur der Fahrwiderstand und die Rekuperationsverluste betrachtet wurden. Die elektrischen und mechanischen Verluste in den Motoren und Getrieben wurden bisher jedoch ausser Acht gelassen.

Monitoring Energie

Wie viel Energie verbrauchen Transportunternehmen? Wie effizient sind sie unterwegs? Welche Energiequellen nutzen sie? Und wie viel Energie erzeugen sie selbst? Auf diese Fragen lassen sich mit den heute in der öV-Statistik erfassten Daten keine Antworten geben. Das BAV-Projekt «Monitoring Energie» will deshalb die Datengrundlage verbessern.

Neue Programmphase – neue Schwerpunkte

Mit der Verabschiedung des Forschungsprogramms 2021 – 2024 durch die Vorsteherin des UVEK ist das Programm ESöV in eine neue Phase getreten.

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